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15. April 2009 (20:00 Uhr – Horns Erben)
Am 15. April 2009 war Peter W. Marx zu Gast im Thomasius-Club. Der Theaterwissenschaftler ist Juniorprofessor an der Universität Mainz und hat momentan eine Gastprofessur an der Freien Universität Berlin inne. In seinem letzten Buch Ein theatralisches Zeitalter. Bürgerliche Selbstinszenierungen um 1900 (Francke 2008) untersucht er Darstellungen des Selbst auf und jenseits der Bühne. Die bröckelnde Monarchie im Deutschen Reich, die Infragestellung der Rolle des Bürgertums sowie die Urbanisierung und Medialisierung der Kultur führen um 1900 zu neuen Formen und sozialen Rollen auf der Bühne, die vom Hochstapler über den Selbstdarsteller und Verkäufer bis hin zu einer neuen Art von Schauspielern reichen. Wie bereits Marx’ letztes Buch über Max Reinhardt zeigt auch sein neues Werk, wie „aussagekräftig eine kulturwissenschaftlich angelegte Theaterhistoriographie“ sein kann.